SES
Sprachentwicklungsstörungen (SES) betreffen die Kommunikation generell, also das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Laut-, Wort- und Satzbildung. Bei einer SES sind oft mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen. Die Auflistung der einzelnen Bereiche finden sich im Folgenden.
Störungen des Wortschatzerwerbs
Dies kann sowohl den Wortschatzumfang als auch einzelne Wörter betreffen. Es ist beispielsweise daran erkennbar, dass dem Kind notwendige Wörter wie Nomen (z.B. Hund, Haus), Verben (z. B. laufen, trinken) oder Adjektive/Adverbien (z.B. schön, warm) fehlen und es häufig auf unspezifische Wörter wie „Dings“, „machen“ oder „so“ zurückgreift. Zudem fällt es den Kindern häufig schwer Ober- und Unterbegriffe zuzuordnen.
Störungen der Grammatik
Störungen der Grammatik können Wörter und/oder Sätze betreffen. Beispielsweise fehlen hier Endungen an Wörtern oder sind nicht korrekt („Ich habe _kocht.“) oder die Flexion der Verben ist nicht richtig („Du spielen …“). Probleme in diesem Bereich, kann sich auch durch Auslassungen oder Umstellungen zeigen („Papa schönen Bart hat“).
Störungen der Pragmatik
Pragmatische Störungen betreffen die Fähigkeiten des Kindes, in Kontakt zu seiner Umwelt zu treten. So spielen Blickkontakt und das fragen/beantworten zu diesem Bereich. Kinder, die hier Probleme haben, vermeiden teilweise den Kontakt zu anderen oder unterbrechen fortlaufend Gespräche. Auch das Einhalten von Regeln (z.B. im Spiel) fällt hier häufig schwer.
Sprachstörungen bei Hörstörungen
Diese Art der Sprachstörung zählt zu den audiogenen Störungen. Hier ist die Aussprache oft undeutlich. Außerdem ist die Lautstärke der Äußerungen häufig nicht angemessen. Ein Richtungshören (woher kommt das Gesprochene) ist auch nicht immer möglich.
Störungen des Lauterwerbs
Hier gibt es verschiedene Ausprägungen, zum einen kann ein Laut (oder auch mehrere Laute) überhaupt nicht oder nicht richtig gebildet werden (=phonetische Störung), zum anderen kennen die Kinder die Regeln noch nicht, um einen Laut richtig einzusetzen. Typische Beispiele sind hier Auslassung („Bume statt Blume“), oder Ersetzung durch einen anderen Laut („Tüche“ statt „Küche“ oder „Darten“ statt „Garten“). Die Sprache des Kindes wird umso unverständlicher, je mehr Laute von einer Aussprachestörung betroffen sind.