Artikulationsstörungen
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“. Die Aussprache wird hier dadurch verändert, dass bei der Artikulation des Lautes /s/ die Zunge zwischen oder an die Zähne rutscht. Auch die Fehlbildung des Lautes /sch/, der sogenannte „Schetismus“ zählt hierzu. Hier werden die /sch/-Laute lateral gebildet, d.h. Luft entweicht auch über die seitlichen Zahnreihen („Wasser im Zahn“).
Kindliche Sprechapraxie
Bei einer Sprechapraxie liegt das Problem in der Sprechplanung, d.h. die einzelnen Artikulationsbewegungen können nicht ausreichend kontrolliert erfolgen, obwohl die Muskulatur die erforderlichen Einzelbewegungen ausführen kann. So ist ein Patient z.B. in der Lage, einen Ausdruck des Ekels mit „ihh“ zu äußern, kann aber der Aufforderung, ein /i/ zu sprechen, trotz großen Bemühens nicht nachkommen. Typisch sind hier auch häufige „Suchbewegungen“ der Zunge oder der Lippen beim Sprechen.
Verbale Entwicklungsdyspraxie
Hier ist die Planung von Sprechbewegungen gestört. Die Sprachentwicklung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kinder nur wenige Lalllaute produzieren. In den ersten Lautproduktionen fehlen die Konsonanten, sie produzieren eine Art „Vokalsprache“ (z. B. „aaoo“).
Stottern
Stottern meint häufig unfreiwillige Wiederholungen von Lauten und Silben („Papapapapaaaa“), Dehnungen „Fffffahrt“ und/oder Blockierungen von Lauten. Hier verlieren stotternde Menschen für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Psychische Reaktionen wie: Sprechangst, Wut oder Trauer und Hilflosigkeit können hinzukommen, wodurch die Lebensqualität stark beeinträchtigt sein kann. Ein schnelles und frühzeitiges Handeln ist hier wichtig.
Poltern
Beim Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen, durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen beeinträchtigt. Es treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln auf, wodurch der Inhalt des Gesprochenen schwer vermittelt werden kann. Polternde Menschen können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten.